Die Linde ist verschwunden, einige Fragen sind geblieben

Die Linde ist verschwunden, einige Fragen sind geblieben

Die Linde an der Ecke Olper Straße / Bruchstraße wurde vor einigen Tagen gefällt. Die CDU-Kreistagsfraktion hat dazu aber noch einige Fragen.

Büschergrund. Laut Pressemitteilung sollte die geschädigte Linde an der Olper Straße / Ecke Bruchstraße voraussichtlich am Samstag, 26. Juli, gefällt werden. Aber dann ging es doch deutlich schneller, und der 200 Jahre ortsbildprägende Baum wurde schon eine Woche zuvor buchstäblich dem Erdboden gleichgemacht. Was blieb, sind einige Fragen, die die CDU-Kreistagsfraktion jetzt an Landrat Andreas Müller richtete.

Die Christdemokraten blicken dabei zurück auf den Ausbau der Olper Straße in den 1980er-Jahren. Während die Behörden die Linde damals schon fällen wollten, sei intensiv um deren Erhalt gekämpft worden und sogar der Petitionsausschuss des Landtages habe sich mit dem Thema befasst. Ergebnis: Der orts- und landschaftsprägende Baum wurde unter Naturschutz gestellt und eine Planungsvariante gefunden, die seinen Erhalt sicherte - allerdings mit der Maßgabe, den Baum mit einem Pflegeprogramm zu begleiten, um die Sicherheit der Verkehrtsteilnehmer weiterhin nicht zu gefährden. 

Nun vermutet die CDU-Kreistagsfraktion, dass die Linde ohne jedwede Abstimmung mit der Verwaltungsleitung und den politischen Gremien gefällt worden ist und hat folgende zehn Fragen an den Landrat geschickt.

  • Wann wurde zuletzt eine akute Gefährdung durch den Baum festgestellt und wann der Auftrag an eine begutachtende Stelle vergeben?
  • Wann wurde das Gutachten schriftlich vorgelegt, von wem ausgewertet und von wem wann der Auftrag zur Fällung erteilt?
  • Wie lauten die wesentlichen Inhalte des Gutachtens? Wer wurde zur Bewertung der Empfehlungen fachlich herangezogen?
  • Wann wurden die Fällarbeiten ausgeschrieben und wann der Auftrag zu welcher Auftragssumme vergeben?
  • Wann wurde die Verwaltungsleitung der Stadt Freudenberg bzw. der zuständige Ortsvorsteher oder der Ortsheimatpfleger erstmals über das Ergebnis des Gutachtens und der geplanten Fäll-Maßnahme informiert?
  • Wurde von der beabsichtigten Fällung des Naturdenkmals der zuständige Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz, Land- und Forstwirtschaft des Kreistages informiert?
  • Welche Pflegearbeiten gemäß den Empfehlungen zum Zeitpunkt der Unterschutzstellung wurden in den letzten 15 Jahren jeweils vorgenommen?
  • Welche konkreten Maßnahmen wurden zum Erhalt des Baumes und zum Erhalt der Verkehrssicherheit zu welchen Zeitpunkten in den letzten 15 Jahren unternommen?
  • Wie oft und wann erfolgte jeweils eine gutachterliche Inaugenscheinnahme und Bewertung des Naturdenkmals in diesem Zeitraum?
  • Wie ist die Verwertung des Stammholzes erfolgt?
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