Freudenberg. Rund 372.000 Menschen erhalten jedes Jahr in Deutschland die Diagnose Hautkrebs, die Zahlen steigen. Infos rund um das Thema gab es nun beim Patiententag „Hautkrebs erkennen, vorbeugen und behandeln“ am Hautkrebszentrum Diakonie Klinikum Freudenberg. Im Mittelpunkt stand dabei der Vortrag von Chefarzt und Zentrumsleiter Prof Dr. Stephan El Gammal.
„Hautkrebs ist eine heimtückische Erkrankung, weil sie zunächst keine Beschwerden macht“, so Prof. Dr. El Gammal im Diakonie Klinikum Bethesda. Bei seinem Vortrag stellte er deshalb die Wichtigkeit der Früherkennungsuntersuchungen heraus. Kostenlose Hautkrebs-Screenings werden von den Krankenkassen auch alle zwei Jahre ab dem Alter von 35 Jahre übernommen.
Hautkrebs gilt als eine der häufigsten Krebserkrankungen. Die meisten Betroffenen, so der Mediziner, erkranken am hellen oder weißen Hautkrebs, der nur selten Tochtergeschwülste bildet. Bedrohlicher ist der schwarze Hautkrebs. Und gerade auf diesem Gebiet sind die Zahlen alarmierend, wie Prof. Dr. El Gammal darlegte: „In den Jahren von 1935 bis 2005 sind die Fälle von schwarzem Hautkrebs um das 16-fache angestiegen.“ Der Grund, so der Dermatologe, liege in einem gesellschaftlichen Wandel begründet: „Vor mehr als 120 Jahren galt es als fein und vornehm, wenn man einen blassen Teint hatte. Die Menschen schützten sich mit Hüten, Schirmen oder langer Kleidung vor der Sonne. Heute ist das komplett anders.“ Dabei sei es einfach einer Hautkrebserkrankung vorzubeugen: „Eben, indem man sich vor der Sonne schützt“, führte der Chefarzt aus. Neben geeigneter Kleidung appellierte er an die Zuhörer, Sonnencreme zu verwenden – und insbesondere Aufenthalte in der Mittagssonne zu vermeiden.
Doch trotz aller Vorsicht, Hautkrebs kann jeden treffen. Prof. Dr. El Gammal: „Wer einen Fleck entdeckt, der sich von normalen Muttermalen unterscheidet, sollte unbedingt einen Facharzt aufsuchen.“ Verdächtige Hautveränderungen, die auf schwarzen Hautkrebs hindeuten können, lassen sich gut mit der ABCD-Regel beurteilen. Dabei steht das „A“ für Asymmetrie, also einen Hautfleck, der in seiner Form nicht rund oder oval aufgebaut ist. Das „B“ umschreibt die Begrenzung, die bei „normalen“ Pigmentmalen scharf und klar ist. Beim „C“ geht es um die Farbe (Color). Kommen hier mehrere Schattierungen ins Spiel, ist eine genaue Beobachtung erforderlich. Bei „D“ geht es um den Durchmesser. Ist dieser an der breitesten Stelle größer als fünf Millimeter, ist eine ärztliche Abklärung empfehlenswert.
Teil des Patiententages war auch die Gründung einer neuen Selbsthilfegruppe zum Thema Hautkrebs. Anna Butzek von der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen stellte das Angebot kurz vor. Dabei ist es Betroffenen möglich, sich regelmäßig in einem geschützten Rahmen mit Gleichgesinnten auszutauschen. Interessierte können sich per Email an