Freudenberg. Hinter dem geplanten Campinplatz im Gambachtal steht seit einigen Tagen wieder ein großes Fragezeichen. Der Grund: Die Bezirksregierung Arnsberg hat die geplante Anlage mit Tiny-Häusern und Chalets abgelehnt. Übrig bleibt nach jetzigem Stand eine "08/15-Anlage". Wenn überhaupt.
Eigentlich sollten die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses am Mittwoch über die geplante Zuwegung entscheiden. Aber soweit kam es gar nicht. Denn wie die Stadtverwaltung mitteilte, habe die Bezirksregierung Arnsberg "raumordnungsmäßige" Bedenken bei den notwendigen Änderungen des Flächennutzungsplans angemeldet. Im Kern würde dies bedeuten, dass ein naturnaher und naturbelassener Campingplatz entstehe, der keine festen baulichen Anlagen oder sonstigen naturstörenden Eigenschaften darstellt. Oder vereinfacht: Keine versiegelten Flächen wie asphaltierte Straßen, keine Chalets, Tinyhäuser oder Kiosk- und Restaurantgebäude. Selbst öffentliche Sanitäranlagen müssten auf ein Minimum beschränkt werden. Der Standort würde somit auf einen reinen Campingplatz für Wohnmobile, Wohnwagen und Zeltplätze reduziert.
Die Ansichten der Fraktionen reichten von Weiterplanen bis hin zum sofortigen Stopp der Planungen. "Es gibt ja Alternativen", so Daniel Knie (SPD), der die Wichtigkeit des Projekts für den Tourismus hervorhob. Man müsse "kreativ sein" und "dann weitersehen". Erik Stinner (Bündnis 90 / Die Grünen) warnte davor, "Geld zu verbrennen" und sprach sich für die Einstellung der Planungen aus. Christoph Reifenberger (CDU) verdeutlichte, dass die Wirtschaftlichkeit vor allem durch die Tinyhäuser und Ferienwohnungen erzielt werde. Von etwas "Besonderem" in der ursprünglichen Planung bleibe jetzt ein "08/15-Campingplatz" übrig.
Letztlich einigten sich die Kommunalpolitiker darauf, weiter im Gespräch zu bleiben und im besten Falle einen Investor zu finden. Gleichzeitig solle mit der Bezirksregierung geklärt werden, was überhaupt genehmigungsfähig ist. Sobald dies feststeht, soll weitergeplant werden - oder eben nicht. Alles was über die Gespräche hinaus Geld kostet, wird daher zunächst mit einem Sperrvermerk versehen.
