Freudenberg hat Abschied genommen von Luise

Freudenberg hat Abschied genommen von Luise

Stille Grüße und Beileidsbekundungen an der Gesamtschule - Die Anteilnahme am Tod von Luise am Mittwochabend war überwältigend.

Freudenberg. Mit einer bewegenden Gedenkfeier hat Freudenberg am Mittwochabend Abschied von Luise genommen. 250 Trauergäste - Familienangehörige, Freunde, Klassenkameraden und Arbeitskollegen der Eltern - kamen in der evangelischen Kirche zusammen. Rund 600 Menschen fanden sich in der Aula des Schulzentrums Büschergrund und auf dem Schulhof der Gesamtschule ein, um die Zeremonie per Audiostream zu verfolgen.

Pastor Thomas Ijewski fand einfühlsame und tröstende Worte am aufgebarten Sarg der Zwölfjährigen: "Luise ist tot. Eure Luise! Ihr trauert, unsere Stadt Freudenberg trauert, und das ganze Land." Aber er erinnerte in seiner Predigt auch an das lebenslustige Mädchen mit der unbändigen Freude: "Zwölf Jahre lang hatte sie ein wunderschönes Leben. Sie wuchs auf in der Geborgenheit einer liebenden Familie. Sie konnte sich freuen über manches Großartige und über hunderttausend Kleinigkeiten: Freuen über Urlaube in fremden Ländern, wo sie getaucht ist wie eine Meerjungfrau. Konnte sich freuen über ein paar Tulpen, deren Schönheit sie inspiriert hat. Die Tiere waren ihr am wichtigsten, nicht nur die Meerschweinchen im Garten, auch Regenwürmer, die sie von der Straße sammelte, damit sie nicht überfahren würden. Oft war Eure Liese erfüllt von unbändiger Freude, laut und flippig werdet Ihr sie in Erinnerung behalten."

Und weiter: "Wie gerne hätten wir sie begleitet in die Zukunft, wären gespannt gewesen auf Klassenfahrten, auf den ersten Freund, auf die Berufswahl oder vielleicht die Gründung einer Familie." All das sei nun vorbei, bevor es angefangen hat. Aber Thomas Ijewski fand auch Worte das Dankes. Dank "für die Zeit, die wir mit ihr hatten, die zwölf Jahre und die unzähligen schönen Stunde." Am Ende seiner Predigt fand Ijewski sogar Worte des Trostes: "Mit ihrem Tod habe Luise so viel bewirkt: Wildfremde Menschen gingen aufeinander zu, teilten ihre Gefühle, seien füreinander da. "Menschen kommen einander näher, und Hass darf keine Chance haben."

Auf Bitte von Luises Familie sagte Pfarrer Ijewski anschließend Dank allen, die in der Kirche, in der Aula und auf dem Schulhof waren. Danke auch allen Menschen, die in den letzten Tagen an Luise gedacht haben. Die einige Zeilen in die Kondolenzbücher geschrieben haben, oder online einen Gruß hinterließen. Danke für die Blumen und Kerzen und so viele Zeichen der Anteilnahme. Danke aber auch ganz besonders den Einsatzkräften; den Polizisten, den Feuerwehrleuten, den Hundestaffeln, denen, die alles gegeben haben, um Luise noch rechtzeitig zu finden. Ein Dank auch an die Menschen, die Luise nach ihrem Tod liebevoll in ihre Obhut genommen haben, die Polizisten, die Mediziner und die Bestatter. Danke auch all denen, die der Familie in den letzten Tagen zur Seite gestanden haben, ganz praktisch, ganz liebevoll, ganz einfühlsam. Danke zuletzt auch allen, die geholfen haben, den Abschied so liebevoll, diese Stunde so würdig und den heutigen Tag so erträglich wie möglich zu gestalten.

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