Lena braucht dringend eine "Heldin" für den Alltag

Lena Lingansch mit ihren Eltern Christian und Andrea. Die Siebenjährige möchte nach den Ferien wieder in die Grundschule am Alten Flecken gehen.

22 07 28 LenaLinganschFreudenberg. (28.07.2022) Mathe ist Lenas Lieblingsfach. Ihre Augen leuchten, wenn sie von der Schule erzählt. Seit Sommer vorigen Jahres besucht die Siebenjährige die Grundschule am Alten Flecken und kommt demnächst in die zweite Klasse. Vorausgesetzt, es findet sich bis dahin eine Krankenschwester, die sie begleitet. Denn Lena leidet an einer Spinalen Muskelatrophie Typ 1 und benötigt Grund- und Behandlungspflege. Nur in Begleitung darf sie weiterhin am Regelunterricht in Freudenberg teilnehmen.

 

Freudenberg. (28.07.2022) Mathe ist Lenas Lieblingsfach. Ihre Augen leuchten, wenn sie von der Schule erzählt. Seit Sommer vorigen Jahres besucht die Siebenjährige die Grundschule am Alten Flecken und kommt demnächst in die zweite Klasse. Vorausgesetzt, es findet sich bis dahin eine Krankenschwester, die sie begleitet. Denn Lena leidet an einer Spinalen Muskelatrophie Typ 1 und benötigt Grund- und Behandlungspflege. Nur in Begleitung darf sie weiterhin am Regelunterricht in Freudenberg teilnehmen.

"Es ist wirklich dringend", sagt Andrea Lingansch, die gemeinsam mit Ehemann Christian an der Siegener Straße wohnt, während Lena im Rollstuhl durch die Wohnung kurvt und einen Fußball vor sich herschiebt. Am Griff hängt ein BVB-Schal - ihr Lieblingsverein. Wer die aufgeweckte, lebenslustige Siebenjährige sieht, kann sich gut vorstellen, wie sie trotz ihrer Erkrankung in der Schule aufblüht. "Der einzige Unterschied ist, dass sie ein Tablet benutzen darf", erklärt Andrea Lingansch. Die spinale Muskelatrophie Typ 1 ist eine angeborene neurologische Erkrankung mit schwerer Muskelschwäche und Muskelschwund, die es praktisch unmöglich macht, dass Lena alleine sitzen oder stehen kann und rund um die Uhr familiäre Begleitung benötigt.

Bislang kümmerten sich zwei Helferinnen um sie; beide fielen kurzfristig aus unterschiedlichen Gründen aus, so dass jetzt schnelle Hilfe gefragt ist. Gesucht wird eine Krankenschwester, die Lena in ihrem Alltag begleitet. Der Tag beginnt morgens um 7 Uhr, nach Absprache auch etwas später. Auf dem Plan stehen Schule, Mittagessen, Hausaufgaben, Freunde treffen - wie bei den meisten gleichaltrigen Kindern auch, nur eben mit permanenter Hilfestellung. Aufgrund ihrer verminderten Muskulatur besteht die Gefahr, dass sich Lena verschluckt. Sie muss abgesaugt werden, weil sie sich nicht die Nase putzen kann. Inhalationen und Mobilisationen gehören ebenfalls dazu. Nachts wird sie mittels so genannter Bipap-Beatmung unterstützt.

Natürlich muss sich niemand 24 Stunden kümmern. "Von 7 bis 15 Uhr wäre sehr gut, alles darüber hinaus ein Traum", sagt Andreas Lingansch, die seit Tagen über die verschiedenen Social-Media-Kanäle auf der Suche nach einer "Heldin" in Lenas Alltag ist, die über eine abgeschlossene Krankenpflege-Ausbildung und mindestens drei Jahre Berufserfahrung verfügt. Aber selbst kürzere Arbeitszeiten sind nach Absprache möglich. "Da sind wir sehr flexibel." Bis zu 16 Stunden Betreuung hat die Krankenkasse bewilligt, das sind theoretisch zwei Vollzeit-Pflegerinnen. Aufgrund der aktuellen Personalnot in der Pflegebranche scheint das aber derzeit utopisch. Kaum zu glauben, denn neben dem branchenüblichen Lohn gibt es für die Helferin oder den Helfer ein familiäres Umfeld, jede Menge Spaß und Lebensfreude pur. Die Uhr tickt: Am 10. August ist der erste Schultag. Dann steht wieder Mathe auf dem Stundenplan. Für Lena wäre es ein Traum, dann in der Schule sitzen zu dürfen.

Wer Interesse hat, Lena im Alltag zu begleiten, wendet sich gerne telefonisch an den Pflegedienst Anne in Daaden unter 02743/4359. Einen Infoflyer mit Kurzinfos gibt es >> hier.

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