Jungen Somalier verprügelt - Ermittlungen bislang erfolglos

Jungen Somalier verprügelt - Ermittlungen bislang erfolglos

Unterhalb der Kreuzung Bruchstraße / Hommeswiese unweit der alten Texaco-Tankstelle wurde der 18 Jahre alte Somalier zusammengeschlagen.

Büschergrund. Die Nacht vom 13. auf den 14. Januar dieses Jahres wird Kaya (Name geändert) so schnell nicht vergessen. Es war der Abend, an dem in Büschergrund gleich an drei Stellen die Weihnachtsbaumfeuer loderten. Für den 18-jährigen Somalier endete er im Krankenhaus. Die Polizei ermittelt seit knapp einem Vierteljahr - bislang erfolglos.

Es war um kurz nach Mitternacht, als der junge Mann das Haus seiner Freundin in Bockseifen verließ, um mit dem Nachtbus vom Anstoß aus in Richtung Siegen zu fahren. In der Nähe der alten Tankstelle an der Ecke Bruchstraße/Hommeswiese begegnete er fünf Männern, kaum älter als er selbst. „Ich habe erst überlegt, die Straßenseite zu wechseln“, erinnert sich der junge Mann, aber er ging dann weiter. Es kam zu verbalen Provokationen auf beiden Seiten. Innerhalb weniger Momente eskalierte die Situation und Kaya bekam von hinten einen Schlag ab. Er fiel zu Boden, wo ihn die Angreifer in den Bauch und gegen den Kopf traten. Erst als er keine Luft mehr bekam, ließen sie von ihm ab und verschwanden in der Dunkelheit.

Nur durch Zufall wurde Kaya kurze Zeit später im Gebüsch gefunden. „Wir haben ihn angerufen, und das Handy leuchtete auf“, berichtet die Freundin. Sie brachten ihn ins Krankenhaus, wo zum Glück keine inneren Verletzungen festgestellt wurden. Von dort ging es zur Polizeiwache nach Siegen; kurz später übernahm der Staatsschutz aus Hagen die Ermittlungen. „Ein fremdenfeindlicher Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden“, hieß es vor einigen Tagen aus der Pressestelle. Weitere Informationen gab es aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Auch knapp drei Monate nach der Tat ist der Fall noch nicht zu den Akten gelegt. 

Noch immer fragen sich Kaya und seine Familie, warum er – mitten in Büschergrund – so brutal zusammengeschlagen wurde. Rassistische Beleidigungen habe er bereits mehrfach erlebt, aber nie wurde jemand handgreiflich. Die Prellungen und Schürfwunden sind weitgehend verheilt. Ob die Ermittlungen der Polizei zum Erfolg führen werden, scheint aber ungewiss.

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